Internationale Komunistische Partei
 
Paris, 2015
Kein Kampf zwischen Rassen und Religionen, sondern die Vorbereitung des imperialistischen Krieges

Das Massaker von Paris durch, so sagen sie, die “islamischen Extremisten”, wird von allen bürgerlichen Regierungen und den Medien als Folge eines unvermeidlichen Zusammenpralls der Kulturen, Religionen und Rassen beschrieben. Sie wiederholen, dass “wir alle” gegen diese Aggression, gegen diesen Krieg, zur Abwehr gezwungen sind. Folglich sind alle führenden Köpfe der bürgerlichen europäischen Staaten “gegen den Terrorismus” auf die Straße gegangen, hinter ihnen die Massen von Menschen aller Klassen gleichgeschaltet, um das Lob unserer westlichen Werte der Freiheit und der Demokratie zu singen.

Kurzum hat das düstere Theater noch einmal perfekt funktioniert, um Patriotismus und nationalen Solidarität voranzutreiben. Fast niemand hat die eklatanten Widersprüche dieses Regiebuchs, die Regie der Medien, und die alte Methode des Terrorismus der Staaten angeprangert; das Volk schluckt den Köder und ist erschüttert. Dies geschieht durch die Abwesenheit einer antibürgerlichen Oppositionspartei, die nur die revolutionäre Kommunistische Partei ist.

Wir sind nicht hier, um an die Geschichte der “Terrorkampagnen”, wie wir schon einige in verschiedenen Teilen Europas hatten, zu erinnern.

Um Krieg zu führen, muss man die moralische und materielle Einsatzbereitschaft der Menschen, die dann sterben werden, schaffen. Und genau deswegen können die wahren Hauptmotive des imperialistischen Krieges, die egoistischen Interessen des Kapitals in allen Ländern, nicht gebeichtet werden. - Es ist höchst notwendig eine überwältigende Legende für das Proletariat und das Kleinbürgertum zu schaffen. Der erste Weltkrieg wurde dem Volk als notwendig einerseits gegen preußischen Militarismus, anderseits gegen einen brutalen feudalen Zar, gerechtfertigt. Der Zweite wurde als Kampf zwischen einerseits Demokratie und Sozialismus, anderseits gegen Nazismus und Faschismus gerechtfertigt. Unter diesen falschen Flaggen wurden Zig-Millionen Proletarier, die überflüssig für die Akkumulation des Kapitals waren, zu Kanonenfutter. Allein die revolutionären Kommunisten hatten in diesen tragischen Präzedenzfällen nicht klein beigegeben; sie allein haben diese ungeheuerliche Betrügerei aufgezeigt.

Dann fing die Vorbereitung des dritten Weltkrieges an, inszeniert als Opposition von westlichem Liberalismus gegen russischen Stalinismus, der fälschlich als „Kommunismus“ dargestellt wurde. Dazu wurde heute das noch inkonsequentere Gespenst vom “islamistischen Terrorismus” erfunden, das “uns” seit dem 11. September den Krieg erklärt hätte.

Ja, ein Gespenst. Der “Terrorismus”, als Notwendigkeit von allen Staaten benutzt, ist kein Ziel sondern ein Werkzeug; er hat wenig oder nichts mit Islam zu tun, weder in der Glaubenslehre, weder als Programm, noch ist er den tatsächlichen sozialen Situation und den politisch-nationalen Projekten der arabischen Länder zuzuschreiben. Weil die “Terroristen” – ob sogenannte Einzelgänger, oder gut ausgerüstete Armeen – nur Söldner im Dienst der großen kapitalistischen Mächte sind.

Alle Kirchen sind sanftmütige Instrumente der Staaten und konterrevolutionäre Kräfte. Besonders in den arabischen, östlichen und “islamischen” Ländern unterdrücken sie den Kampf und die Organisationen der Arbeiterklasse.

Aber das ist ein seltsamer Krieg, in dem die Getroffenen nicht die Streitkräfte und die Polizei des “westlichen Feindes” sind, sondern die allgemeine Bevölkerung, durch Bombenanschläge in Märkten, Zügen usw. Diese sind Maßnahmen, deren Zweck es ist, nicht die Stärke der Gegner zu verringern, sondern sie zu erhöhen, wie die Demonstration in Paris bestätigt.

Deshalb sind wir mit ihnen einer Meinung: ja, wir sind im Krieg! Ein Krieg gegen die Weltarbeiterklasse, ein täglicher Krieg um die Arbeiter vor ihrem eigenen Kampf und vor der notwendigen Reorganisation abzulenken, ein Krieg gegen alle Proletarier der Welt, die überall, im Norden wie im Süden, in Europa wie im Nahen Osten, in den USA wie in Russland und in Asien, durch historische Notwendigkeit, die einzigen wirklichen und unbändigen Todfeinde dieser faulenden Gesellschaft bleiben.

Gegen die gut organisierte Propaganda des Regimes, in denen Rechts oder Links als sich widersprechende Ideologien, die seine Majestät des Kapitals verteidigen, scheinen, antworten wir, dass in dies ein Kampf gegen Imperialismen ist. Die Proletarier riskieren noch einmal durch nationalen, ethnischen und religiösen Spaltungen überwältigt zu werden und vor der herrschenden Klasse kapitulieren zu müssen. Die herrschende Klasse ist offenbar zwischen den beiden Lagern im Kampf unterteilt, aber bei der Verteidigung ihrer Interessen und ihrer Macht ist sie tatsächlich vereint.

Auf der Seite der arbeitenden Menschheit ist nur die theoretische Festigkeit und Praxis des Kommunismus. Nur in diesem letzten Kampf ist die Zukunft, und auf diesem Weg, müssen die Arbeiter der Welt wieder verbunden werden:

Proletarier aller Lünder, vereinigt Euch!