Internationale Komunistische Partei
 
1. Mai 2014
Ein Jahrhundert nach dem Ausbruch des Ersten imperialistischen Weltkriegs
Gegen Kapitalismus und die Vorbereitung eines Drittes!
Für die Wiederaufnahme von Klassenkampf
Für die Revolution
Für Kommunismus


GESTERN

In 1914 hat das Attentat in Sarajevo allen Bourgeois Staaten Europas die Ausrede gegeben, ihren ersten imperialistischen Krieg in Bewegung zu setzen. Das war aber schon zwei Jahrzehnte früher von Friedrich Engels prognostiziert worden. Der hat gewarnt, diese bewaffnete Mobilisierung von Millionen Männer nur gelöst sein würde, ohne irgendetwas zu erzielen, in einem grausamen, scheinbar endlosen Massaker.

Der Linie von Marx und Engels immer treu, Linkssozialisten – u.a. Lenin, Luxemburg und die italienische Linke – haben sofort erklärt, das der Krieg von den Götter des Gewinns angeordnet worden sei, mit dem Ziel, die enorme Überangebot von Waren zu zerstören, und eine Generation junge Proletarier, die überall klassenbewusster wurden und den Machterhalt der Bourgeoisie bedrohte, zu vernichten.

Trotz dieser Warnungen, in keinem Land Europas war die Arbeiterklasse stark genug, eine effektive Opposition darzustellen. Dank dem offenen Verrat der sozialistischen Parteien, wurde sie gezwungen, loszumarschieren und im konterrevolutionären Krieg zu sterben. In weniger als einer Woche haben die Parteien der 2. Internationale die Lehren des sozialen Kriegs auf den Kopf gestellt; statt Proletarier zum Widerstand aufzufordern, haben sie sie dazu angerufen, ihren „eigenen“ Länder zu verteidigen, ebenso wie bürgerlichen Militarismus im allgemein.

Die Antwort auf diesen Verrat, die Spaltung der alten Sozial Chauvinisten Verräter Parteien, und der Aufstieg neuer revolutionärer kommunistischer Parteien, konnten erst nach der Aufruhr des langen Kriegs geschehen. Groß und entschlossene Arbeiteraufstände, im Besonderen in Deutschland und Italien, sind in 1919 stattgefunden. Ein neuer Höhepunkt, bezüglich programmatischer Klarheit nie zuvor erreicht, wurde 1920 mit der Zusammenberufung des 2. Kongresses der 3. Internationale und in 1921 in Italien mit der Gründung des Kommunistischen Partei Italiens (PCI) erzielt. Grundlegende Etappen, nie in Zukunft von der Bewegung aufzugeben. Sie sind aber zu spät zusammengekommen, in sehr schwierigen Umständen; ihnen ist es nicht gelungen der Klasse eine effektive politische und revolutionäre Führung zu geben. Die Klasse wurde in Italien sowie in Deutschland nicht von Faschismus niedergeschlagen, sondern durch den Gradualismus von einer veralteten, pazifistischen, wahlorientierten und reformistischen Sozialdemokratie.

Nur in Russland, wo eine starke und disziplinierte kommunistische Partei schon vor dem Krieg existierte, gab es die Möglichkeit für die Klasse den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg umzuwandeln, die Staatmacht umzustürzen und die Diktatur des Proletariats anzubahnen.

Die Bourgeoisie anderer Länder, nachdem sie die Nachkriegskrise überlebt hatten und an die Macht klammerten, gestützt von einer Arbeiterklasse deren Angriffe in allen Fallen gescheitert hatten. Selbst in Russland spurte die kommunistische Macht den Druck von der Niederlage im Westen. Bald würde die Partei von Lenin mit dem Aufkommen von Stalinismus in eine bürgerliche und nationalistische Partei ausarten – unter einem falschen kommunistischen Etikett – und ausdrücklich eine kapitalistischen Gesellschaft und imperialistischen Staat werden, eine Konkurrent von anderen kapitalistischen Gesellschaften und imperialistischen Staaten.

Von diesem Zeitpunkt wurde der Rest des 20. Jahrhunderts wesentlich konterrevolutionär, was nur die italienische kommunistische Linke, nach dem 2. Weltkrieg als die Internationale Kommunistische Partei (IKP) organisiert, die Fähigkeit zu erkennen hatten. Nur die IKP hat diese Konterrevolution in alle seiner Formen und mit alle seiner Fallen denunziert und seinen schlussendlichen Niedergang prognostiziert. Außerhalb der Partei, die Last von dieser jahrhundertelangen Konterrevolution und die überwiegende Vorherrschaft der Bourgeoisie in allen Bereichen der menschlichen Gesellschaft haben erstmals die Lehre revolutionären Marxismus entstellt und entartet, dann nicht nur seinen Grundvoraussetzungen ausgeblendet, sondern auch eine kollektive Amnesie über die historische Ziele der Arbeiterklasse, d.h. Kommunismus und eine klassenlose Gesellschaft, verursacht.

Inzwischen erweitert sich stetig der Kapitalismus, was er nicht vermeiden kann, wobei er verschärft alle seinen ökonomischen Widersprüche, akkumulierend immer mehr Vermögen in dem einen Extrem und immer mehr Armut in dem anderen. Er wurde von einer neuen Überproduktionskrise in 1929 niedergeschlagen und wieder in 1937-8. Nochmal musste er auf Weltkrieg zurückgreifen um seine überzogene Bilanzaufstellung zu korrigieren, um heraus den roten Zahlen durch Waffengehalt zu kommen. Und der russische Staat, jetzt völlig kapitalistisch, hat wie alle andere seine Proletarier in den 2. Imperialistischen Krieg, den er als „demokratisch“ darstellt, als Kanonenfutter geworfen, wobei er Lenins revolutionäre-kommunistische Vorschrift, kapitalistischen Krieg auf allen Fronten zu sabotieren und ihn in Sozialrevolution umzuwandeln, niedergetrampelt hat – genau wie die sozialdemokratischen Parteien vor dem 1. Weltkrieg gemacht hatten.


HEUTE

Im laufe eines Jahrhunderts ist es dem Kapital gelungen, in seiner Jagd nach Profit, alle Behinderungen auf dem Weg nach Wachstum beiseitezuschieben und, nach dem Eindringen in allen Ecken der Welt, macht es weiter, selbst nach dem Ende des Kolonialismus, uralte Reiche und patriarchalische Gesellschaften umzustürzen. Heute sind seine Währungssymbole, mit ihren entsprechenden Gedanken wie Freiheit (freie Weltmärkte) und die Freiheit des Einzelnen (seine Arbeitskraft verkaufen zu müssen) überall als „selbstverständlich“ akzeptiert. China, trotz seines „roten“ Profils, hat die Bourgeoisie am Ruder des Staates und ist schon eine kapitalistische Großmacht und macht sich Hoffnungen, der größte Imperialismus unter allen zu werden. Der Kapitalismus der neueren großen Nationen ist dicht auf den Fersen von den alten Zentren vom globalen Imperialismus, deren Kraft zunehmend auf ihrer verbleibenden Finanzkraft basiert ist, und im Fall Vereinigten Staaten auf ihrer militärischen Macht, und immer weniger auf der Produktion von Mehrwert und die geschäftliche Dominanz des Weltmarktes.

In praktisch der gesamten Welt hat eine gewaltige Revolution dementsprechend stattgefunden, auf der einer Seite die schonungslose Vernichtung von der kleinbäuerlichen Klasse und ehemaligen kleinen Erzeuger, auf der anderen ihre Umwandlung in Lohnarbeiter, meistens in ungeheuerlichen Ballungszentren gesammelt. Dieses bringt eine gewisse Besserung von ihren extrem elenden Lebensumständen. Selbst die Arbeiterklasse des Westens hat es geschafft, für eine kurze Zeit nach dem 2. Weltkrieg, flüchtige Vorteile von dem universalen Wachstum des Kapitalismus zu ziehen. Heute findet sich der Kapitalismus von einer riesig großen Arbeiterklasse konfrontiert.

Seit 2008 ist der globale Kapitalismus in einer unlösbaren Krise von Überproduktion zurückgefallen. Er ist nicht in der Lage, seine hemmungslose Erweiterung fortzuführen, die ironischerweise für sein Überleben nötig ist. In dem Kampf einen Teil der übersättigten Märkte zu gewinnen, und den Fall der Profitrate zu überstehen, muss das Kapital seine Kosten reduzieren, insbesondere die Kosten von Arbeitskraft. Deshalb erleben wir einen Angriff auf den Lebensstandard unserer Klasse, die eine Lohnsenkung, längere Arbeitszeit und eine Intensivierung der Arbeit akzeptieren muss, mit einem entsprechenden Anstieg der Arbeitslosigkeit.

In diesem sozialen, politischen und ökonomischen Krieg, den die entgegengesetzten Klassen jeden Tag führen müssen, kommt das Proletariat zum Schluss, dass es völlig wehrlos ist: das Proletariat hat keine Gewerkschaft es zu organisieren, und keine Partei es zu führen. Eigentlich haben die Mehrheit der Gewerkschaften aller Länder die bürgerlichen Dogmen von Produktivität, Konkurrenz zwischen Konzernen und Nationalsolidarität als ihren Eigenen akzeptiert. Die sogenannten Arbeiterparteien prahlen ganz offen mit ihren Patriotismus und ihren Vertrauen in Demokratie, was nicht anders als eine Tarnung der Diktatur von Kapital ist. Niemand proklamiert die bedingungslose Verteidigung der Arbeiterklasse, sofern nicht kompatibel mit Kapital. Die große Wiederbelebung von der Kampflust der Arbeiterklasse wird sich deshalb nur in Folge einer Renaissance von echten Klassengewerkschaften und einer Neuentdeckung vom revolutionären Programm ergeben, formuliert von den Befürworter authentisches Links-Marxismus in einer erneuerten internationalen kommunistischen Partei, die sich als lebendiger Ausdruck dieser Kampflust darstellt.


MORGEN

Die globale Überproduktionskrise, die nach sechs Jahre keinen echten Anzeichen einer Lösung zeigt, verschärft die Konkurrenz zwischen den alten imperialistischen Mächte, die vor der Krise mildern zu haben schien, und zwischen den alten und neuen imperialistischen Mächten. Die mehr oder weniger legitimen Manipulationen von den Börsen und finanziellen Branchen schaffen es nur innerhalb der Bourgeoisie den Mehrwert, den die Arbeiter schon produziert haben, wieder aufzuteilen. Diese Manipulationen können also die Krise nicht lösen und die Krise muss, früher oder später, nochmal hervorbrechen und neuen und noch schlimmeren finanziellen Krisen verursachen.

Den bürgerlichen Regierungen ist es bekannt, dass nur durch Krieg, mit seiner gewaltigen Zerstörung von Waren und Arbeiter, ihre Produktionsweise noch einen neuen historischen Zyklus fortsetzen kann. Und sie vorbereiten sich wohl auf den Krieg. Jüngster Beweis dafür ist die militärische Anrempelung zwischen den USA und Russland in der Ukraine. Die bewaffnete Soldaten, die sich dort konfrontieren, wirken wie ein Rückblick auf der alten Europa, die Wiege des Kapitalismus, von seiner Weltanschauung, von seinen Revolutionen, von seinen ersten Staaten, von Kolonialismus und Imperialismus; aber auch von der Arbeiterklasse, von der großen marxistischen Lehre, immer noch überwältigend in seiner Originalität, und von seinen ersten, jedoch nicht definitiven Siegen.

Die Krise ist in erster Linie eine Krise des Kapitalismus als Produktionsweise, die ihren Anspruch auf historischen Progressivität voll ausgeschöpft hat und ist jetzt nur ein totes Gewicht auf die arbeitende Humanität, die gezwungen ist, noch härter arbeiten und noch größerer Unsicherheit zu erleben, nur weil sie im Banne der verrückten Religion von Gewinn bleibt.

Die Bourgeoisie wird nie auf seinen jämmerlichen Vorrechten verzichten, außer zwangsweise. Sie zieht lieber in den Krieg. Es hängt vom Proletariat ab, die Herausforderung anzunehmen: ökonomischer Krieg um Lohn zu verteidigen, organisiert in echten Klassengewerkschaften, gegen den ökonomischen Krieg für den Profit der Bourgeoisie; revolutionärer Klassenkrieg gegen den Krieg zwischen Staaten, organisiert und geführt von seinem einheitlichen und disziplinierten internationalistischen kommunistischen Partei.

Was wir nicht wissen ist wie lang dauert noch der Todeskampf der kapitalistischen Bestie; aber einiges haben wir von den Ereignisse des letzten Jahrhunderts erfahren: revolutionäre Organen – sie Partei, wenn auch nur in der Minderheit, und die Gewerkschaft – müssen bereit und gut vorbereitet vor dem Ausbruch der revolutionärer Krise sein, damit sie erkannt von der Klasse ist, und kann wenn die Zeit kommt von ihr verwendet werden. Das heißt: unsere heutige Arbeit, mitten in der Konterrevolution, mit dem Ziel die politischen Organe der Arbeiterklasse zu erstellen, ist schon der Kommunismus, ist schon die Revolution.